
Dank unseres Charterfluges durch unseren Reisebüropartner RUEFA konnten wir bereits ab 11 Uhr einen ausgiebigen Stadtbummel durch Glasgow unternehmen. Am späteren Nachmittag machten wir uns nach
Milngavie am nördlichen Stadtrand der größten schottischen Metropole auf. Einen Schlaf später konnte es losgehen. 102 Kilometer warteten nun darauf von uns entdeckt zu werden. Bei sonnigstem
Wetter führte uns der erste Tag am berühmten West Highland Way entlang. In etwa auf halber Strecke statteten wir der "Glengoyne Distillery" einen Besuch ab. Mittlerweile hatte es 30 Grad im
Schatten und das Tasting viel daher etwas magerer als sonst aus. Und ja, man sollte also doch Sonnencreme in die Highlands mitnehmen. Weiter ging es durch das hübsche Tal und in der Ferne waren
auch schon die größeren Berge des Trossachs National Park zu erspähen. Ein letztes kurzes Stück auf Asphalt und schon hatten wir eines unserer Lieblings B&B "The Hawthorns" erreicht. Ein
kurzes Willkommensplauscherl mit dem Besitzer Ehepaar und ab und die wohlverdiente Dusche. Im benachbarten Inn wurde schließlich zu Abend gegessen, wo uns auch ein stolzer Pfau seine Aufwartung
machte.

Auch der zweite Tag sollte äußerst sonnig werden. Nur ab zu gönnten uns einige Wolken etwas angenehmere Temperaturen. Nach rund einer Stunde durch kaladonische Wälder verabschiedeten wir uns
endgültig vom West Highland Way und bogen in den offiziellen Rob Roy Path ein. Und ab jetzt ist man auch allein auf weiter Flur und kann somit die Natur und die Pausen noch mehr genießen. Nach
einer längeren Rast erreichten wir das "Muir Park Reservoir", durch das die Hauptwasserversorgung von Glasgow läuft. Ohne Druckleitungen wird hier das Wasser mittels natürlichen Gefälles bis
Glasgow geleitet. Staunende Blicke für ein beeindruckendes Bauwerk. Auf breiten Landrovertracks lässt es sich herrlich wandern und man kommt zügig voran. Als Begleitung das klassische Bild der
Highlands: Flüsse und Seen und dazwischen eingestreut schmucke, zum Teil auch versteckte Landhäuser. Im "Forth Inn" in Aberfoyle wurde im Gastgarten bei einem kühlen Pint erst mal ordentlich
verschnauft. Derart gestärkt schafften wir die 20 Minuten bis zu unserem Quartier im Handumdrehen. Und wieder einmal hatten wir ein neues Juwel an B&B entdeckt.

Wenn wir unterwegs sind gibt es am Rob Roy Path offensichtlich keinen Regen, daher nehmen wir die Tatsache gleich mal vorweg: KEIN Regen während unserer 8tägigen Wanderreise. Erste Station am
heutigem Tag: Die Flanken der "Menteith Hills". Immer wieder werden einem hier tolle Ausblicke auf das Tal gezeigt. Nach einem leichten Aufstieg durch einen wahren Märchenwald erreichten wir eine
große Lichtung, die förmlich schrie: "Schmeißt Euch in die Sonne und lasst es Euch gut gehen": Keiner ließ sich zweimal bitten. Sonnencreme raus und relaxen. Gemütlich packten wir uns nach rund
zwei Stunden zusammen und meisterten den letzten leichten Anstieg des Tages. Im darauffolgenden Weiher und prächtiger Vegetation warteten bei jedem Schritt auf die gute Waldfee. Eine halbe Stunde
danach wurde der Blick auf den Berg "Ben Ledi" und dem darunter liegenden See "Loch Venachar" freigegeben. Am Strand des Ufers legten wir die letzte Rast der heutigen Wanderetappe ein. Cappuccino
und Espresso inklusive! "Die "Invertrossachs Road" brachte uns die letzte Stunde nach Callander, dem Hauptort in den Trossachs. Vorbei an verschlafen wirkenden Farmen und Prachtexemplare von
Häuser. Ein entzückendes kleines Städtchen das zum Bummeln einlädt.

Tom, der Besitzer unseres B&B kredenzte so wie immer Dudelsackmusik zum "Full Scottish Breakfast". Gestärkt und derart "bedudelt" machten wir uns auf den Weg in das "beschützte Tal". Dem
Fluss "Garbh Uisge" folgend ging es immer tiefer hinein ins Rob Roy Land. Die Wasserfälle "Falls of Leny" kündigten sich schon mit mächtigem Rauschen an und hier machten wir auch die erste Rast.
Schließlich erreichten wir den See "Loch Lubnaig", dem Ausgangspunkt "unseres" Flusses, sowie kurze Zeit später die "Strathry Forest Cabins". Auch hier wurde gerastet bevor wir bis an das Ende
des Sees weiter wanderten. Eine Stunde vor Eintreffen bei unserem heutigen Etappenziel waren Sie endlich da - die berühmten zotteligen "Highand Cattles". Zwei gleich neben unserem Weg und
eine ganze Herde am Hang. Wer hier nicht rastet ist selber schuld.Bill erwartete uns bereits in seinem B&B in "Strathyre", das aus dem gälischen übersetzt, das "beschützte Tal" heißt.
Eingerahmt von für schottische Verhältnisse riesigen Bergen.

Heute stand die Königsetappe am Programm. Erstes Ziel des heutigen Tages unserer Wandertour am Rob Roy Path führte uns zunächst nach Balquidder. An einem idyllischen Friedhof, der mittlerweile
aufgelassen ist, ruht unser berühmter Held. Die Grabaufschrift "Despite them" bedeutet so viel wie "trotz denen". Auf diese Art wollte die Familie dem König zeigen, dass man hier oben in den
Highlands die Erlässe nicht wirklich ernst nahm. Nach einer besinnlichen Rast erfolgte der kurze Aufstieg zum "Creag na Tuirc" dem ehemaligen Treffpunkt der MacLarens. Der Lohn der Arbeit: der
herrliche Blick auf "Loch Voil" und seine Berge. Der geschichtlich belegte Fluchtweg zum "Lochan an Eireanaich", dem höchsten Punkt unserer Tour, war als nächsten dran und 90 Minuten später waren
wir echte Gipfelstürmer. Nach dem Rückweg nach Balquidder ging es weiter zur Rob Roy Bar im Kingshouse Hotel unserer letzten Rast des Tages. Gestärkt schafften wir darauf locker die letzten
Kilometer nach "Lochearnhead" und unserem kleinem Hotel direkt am See "Loch Earn". Auf der Terrasse unseres Hotels genossen wir noch lange die letzten Sonnenstrahlen des Tages, da es hier um
diese Jahreszeit erst gegen 23.30 Uhr Finster wird.

Nun war es Zeit zum Zieleinlauf in Killin. Die erste halbe Stunde musste letztmals kräftig geschwitzt werden beim Aufstieg zur ehemaligen "Lochearnhead Scout Station". Hier wurde die aufgelassene
Eisenbahnstrecke erreicht, die uns die Hälfte des Weges auf ebenen Pfaden zum Ziel brachte. Das bestens erhaltene Viadukt im "Glen Ogle" der ehemals geführten "Callander - Oban Line" zählt
sicherlich zu einem der Highlights. Nach zirka 3 Stunden Gehzeit erreichten wir die Wasserfälle "Falls of Dochart". Ein mächtiges Naturspektakel bei ausreichender Wasserführung die zu unserem
Glück auch vorhanden war. Nach ausgiebiger Durchwanderung der Wasserfälle, gönnten wir uns beim gegenüberliegenden Pub eine Tasse Kaffee samt Sonnenbad. Unser Hotel war weitere 20 Minuten später
erreicht. Dort im Gastgarten konnten wir in Ruhe unsere gemeinsame Tour am Rob Roy Path Revue passieren lassen.
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